Samstag, 12. September 2009

Culcay-Keth Weltmeister im Weltergewicht

Jack Culcay-Keth aus Darmstadt hat nach 14 Jahren die Durststrecke des Deutschen Boxsport-Verband (DBV) bei Weltmeisterschaften beendet.

Der 23 Jahre alte Weltergewichtler krönte seinen Siegeszug bei den Titelkämpfen in Mailand mit einem glanzvollen 7:4-Finalsieg gegen den Russen Andrej Samkowoi und gewann verdient die Goldmedaille. Dieses Kunststück war zuletzt Zoltan Lunka 1995 bei der Heim-WM in Berlin gelungen.

'Riesig. Ich wollte alles haben, jetzt habe ich alles', jubelte der überglückliche Culcay-Keth. Er stammt aus Ecuador, kam als Kind nach Deutschland und wohnt in Darmstadt. Eine Fan-Gruppe unterstützte ihn lautstark am Ring. Die Anhänger des neuen Champions hatten aber Mühe, sich gegen die zahlenmäßig größere Gruppe russischer Fans durchzusetzen, die das Urteil mit Pfiffen quittierten. Die waren allerdings unbegründet, denn Culcay-Keth gewann dank einer furiosen Schlussrunde verdient.

'Wir haben ihn angefeuert, er sollte noch einmal explodieren. Jack brauchte einige Zeit, um das richtige Distanzgefühl zu entwickeln. Es war eine Riesenleistung', kommentierte Disziplintrainer Roland Kubath das spannende Finale. Nach zwei Runden, in denen der Russe der aktivere Boxer war, stand es noch 3:3. Erst in der dritten Runde landete der DBV-Vertreter die entscheidenden Treffer und setzte sich ab.

Der DBV-Trainerstab hofft nun, dass Culcay-Keth nicht zu den Profis wechselt. 'Diese Gefahr besteht immer. Ich hoffe aber, dass er diesen Erfolg bei Olympia bestätigen möchte', sagte Kubath. Der WM-Titel war der goldene Schlusspunkt unter eine starke Vorstellung der DBV-Staffel in Mailand. Zuvor hatte es Bronze für den Chemnitzer Ronny Beblik im Fliegengewicht sowie drei weitere Plätze im Viertelfinale für das deutsche Team gegeben.

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